Mein Brief an dich...
Hallo Frank,
da ich leider nicht weiß wo ihr nun wohnt, schreibe
ich dir deinen Brief, den du so gerne haben wolltest,
nun hier hin.
Soll ich dir mal ganz ehrlich erzählen wie ich
dich in all den Jahren gesehen hab?!
Aus den Zeiten, wo ich noch klein war, habe ich natürlich
nur noch Bruchstück an Errinnerungen. Ich kann mich
noch ganz gut daran errinnern, als du mich mit
zu deiner Arbeit genommen hattest. Das war ein
schöner Tag, denn den konnte ich im großen und
ganzen allein mit meinem Vater verbringen.
Soll ich dir mal was sagen - das ist auch die einzige
Errinnerung die ich an dich habe, wo wir mal alleine waren.
Ansonsten waren immer deine damaligen Freundinnen dabei...
oder du hattest in meinen Augen schnell das
Interesse an mir verloren. Weißt du noch damals
auf dem Feld bei deinen Eltern. Ich hatte einen Lenkdrachen
und ich wollte ihn so gerne steigen lassen. Nur weil es
bei den ersten Malen nicht geklappt hatte,
hast du schnell aufgegeben und mich bei deinen
Eltern abgesetzt. Ich habe insgesamt mehr Erinnerungen,
positive wie auch negative, an die Zeit bei deinen Eltern,
als an die Zeit, die ich mit dir verbringen durfte.
Irgendwann war der Kontakt abgebrochen.
Dann hattest du anscheinend doch wieder Lust
Unterhalt zu zahlen und nach Jahren hatten wir
wieder Kontakt. Aber nicht lange, leider! Was ich noch im
Kopf hab, ist als ich dich hätte gebrauchen können,
ja auch wenn es nur nach Hause fahren war abends,
warst du nicht für mich da und ich musste
alleine nach Hause fahren. Ich hoffe, du kannst
dich erinnern!
Durch unseren Umzug nach Telgte
brach wieder der Kontakt ab!
Als wir wieder in Hagen wohnten sind meine
damalige beste Freundin und ich einfach mal zu dir gefahren,
da wo ihr damals gewohnt hattet, aber ihr wart umgezogen.
Doch deine Schwester wohnte noch da und sie
sagte mir das ihr gleich um die Ecke umgezogen
seid und ich schellte kurzer Hand bei euch!
Die Zeit die ich dann mit dir und bei euch verbracht
habe war eig ganz schön. Auch das ich 2 Wochen
bei euch bleiben durfte. Doch auch hier musstest du
einmal den 'Oberboss' raushängen lassen und
meintest du könntest mir mit einem bösen Blick
wie beim Hund Grenzen aufweisen. Aber ich bin immer
noch deine Tochter - nich dein Hund! Und einen
Status bei einem anderen Menschen kann man nicht
erzwingen - den muss man sich verdienen, auch du!
Denn für mich warst und bist du mein Vater und kein Papa,
denn ein Papa ist für sein Kind liebevoll da und muss nicht mit
strenger Hand über es herrschen!
Ich hab mir immer einen richtigen Papa gewünscht, der
immer hinter mir steht, für mich immer da ist und mich liebt!
Doch der warst du leider nie für mich!
Nie dann, wenn ich DICH gebraucht hätte!
Ich wünsche es mir gern anders!
In Liebe,
Deine Tochter
Mitra
Mittlerweile habe ich ein super Verhältnis
zu meinem Papa und seiner Frau. Ich habe
beide sehr in mein Herz geschlossen und
freu mich jedes mal wenn ich hinfahre =)
Ich kann jetzt endlich sagen:
"Ich habe Eltern!"
Ja... ich weiß hatte ich auch so, aber nicht
ein sich liebendes, zusammen seiendes
Paar... Das ist halt doch ganz anders als
nur Mama auf der einen Seite und Papa
auf der anderen Seite. Ich finde es einfach
schön ♥
Jetzt habe ich einen richtigen Papa und
dazu noch eine zweite Mama :D
Besser geht es fast gar nicht mehr ♥
... und als es hart auf hart kam,
stand er statt hinter mir vor mir.
Als ich ihn brauchte, war er nicht da
und so trennten sich wieder unsere Wege...
... auf alle Zeit?!